Warum ein kühler Kopf für Führungskräfte so wichtig ist
Weilburg, September 2024. Buchautor Dr. Matthias Nöllke spricht im Podcast darüber, warum populäre Führungsansätze ihre Grenzen haben – und warum wir gerade von Menschen, die wir nicht mögen, so viel lernen können.
Das berufliche Miteinander ist nicht immer nur angenehm, auch wenn die Idee von „Leadership“ gerne etwas anderes vermittelt. Denn Menschen zu steuern, ist laut Dr. Matthias Nöllke gar nicht möglich. Im Gegenteil: „Wenn wir uns in eine bestimmte Richtung gesteuert oder gedrückt fühlen, schalten wir auf Widerstand“, so Nöllke im Podcast.
Was braucht es also stattdessen oder ergänzend? Nöllkes Buch „Leadership/t. Menschen führen, die Sie (noch) nicht mögen“ befasst sich mit den Themen Menschenkenntnis, Mechanismen der Macht, Selbstreflexion, Gesprächsstrategien, das Managen von Konflikten und das Prinzip des kühlen Kopfs. Laut Nöllke sei es beispielsweise empfehlenswert, Feedback an konkretem Verhalten festzumachen, die eigenen Gefühle auszusprechen und die Gefühle des Gegenübers anzuerkennen. Gleichzeitig sei es genauso wichtig, bei respektlosem Verhalten klare Grenzen zu ziehen, um sich und andere zu schützen.
Die Auseinandersetzung mit – erstens – den eigenen Abneigungen (was genau einen an einem anderen Menschen stört – und warum) und, zweitens, mit dem eigenen Bedürfnis, beliebt zu sein, ist der Eingang zu der Strategie des „kühlen Kopfes“, die laut Nöllke der Schlüssel zu einer professionellen, zufriedenstellenden Personalführung ist.
Sein Fazit: Menschen zu führen, die – aus welchen Gründen auch immer – unangenehm sind, ihre Talente und Leistungen zu nutzen und zu fördern, aber ihnen gleichzeitig klare Grenzen zu setzen, das ist eine unschätzbare Fähigkeit, die wir in Zukunft noch viel stärker benötigen.
Das ganze Gespräch und viele weitere unter: https://www.themen-radio.de/2024/leadershit-unangenehme-menschen-fuehren/
Der Autor
Wolfgang A. Eck ist Chefredakteur von Mehr-Magazin und Wirtschaftsjournalist bei Management-Publishing in Weilburg/Rhein-Main.