Studie: BBM Mobility Survey
Mannheim, im Dezember 2023. Unternehmer stehen vor der Herausforderung, nicht nur den Betrieb am Laufen zu halten, sondern auch ein Team zu führenMannheim, im November 2023. Mit der Studie ‚BBM Mobility Survey‘ hat der Bundesverband Betriebliche Mobilität e. V. (BBM) in Zusammenarbeit mit der GLS Mobility GmbH die Mitarbeitendenmobilität in Deutschland untersucht. „Uns war wichtig, wie die Menschen über ihre berufliche Mobilität denken, wie sie derzeit unterwegs sind, was sie sich wünschen und vor allem: was wir – Unternehmen, Arbeitgeber und Politik tun können“, unterstreicht Axel Schäfer, Geschäftsführer des BBM.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Prioritäten bei den politischen Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen neu gedacht werden müssen und Arbeitgeber eine wichtige Rolle spielen. Aber sie dürfen nicht allein gelassen werden, wenn es darum geht, ein nachhaltiges betriebliches Mobilitätsmanage-ment umzusetzen. Auch hat die nationale Konferenz für betriebliche Mobilität gezeigt, an welchen Stellen es noch Veränderungsbedarf gibt. Der BBM hat Forderungen an die Politik., das den ständig wechselnden Anforderungen gerecht wird. Denn unzureichende Führung kann zu einer geringeren Produktivität, mangelnder Mitarbeiterbindung und letztendlich zum Scheitern des Unternehmens führen.
Die Auswertung der Studie zeigt, dass der Pkw sowohl beim Pendeln als auch bei Dienstreisen das dominierende Verkehrsmittel ist. „Das macht deutlich, dass sich in Unternehmen noch einiges tun muss, damit Alternativen zum Pkw attraktiver werden. Aber auch die Politik ist gefragt, denn der Ausbau des ÖPNV und der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge mit klarem Fokus auf Funktionalität für gewerbliche Mobilitätsbedarfe ist erforderlich“, betont Schäfer.
So war die Mehrzahl der Befragten unzufrieden mit den Maßnahmen der aktuellen Bundesregierung im Bereich Verkehr, um die Klimaziele zu erreichen. Das dies mehr als ein Eindruck ist, bestätigte am 30. November das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) und verpflichtete die Bundesregierung per Urteil, Sofortprogramme für mehr Klimaschutz im Verkehr aufzulegen. Aber nicht nur das, in der BBM-Studie wurde auch der Bedarf bei den Mitarbeitenden deutlich, denn mit 82 Prozent der Befragten sprach sich die Mehrheit für den Ausbau des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) aus. Ohne verbesserte Angebote im ÖPNV wird eine Mobilitätswende nicht gelingen, sind sich die Verbandsgremien einig. „Wir benötigen dringend eine Förderung für die Durchführung besserer Analysen des gewerblichen Mobilitätsbedarfs, bezogen auf die jeweiligen Standorte und eine bessere Vernetzung zwischen Wirtschaft und Kommunen beziehungsweise Verkehrsträgern“, so Schäfer.
Der Verband appelliert außerdem an die Politik, die Grundlagen zur Nutzung von Elektrofahrzeugen für Unternehmen dringend zu verbessern. „Wie die Straßen und Schienen essenziell sind, um Busse und Bahnen zu nutzen, muss auch die Ladeinfrastruktur unter Berücksichtigung des gewerblichen Mobilitätsbedarfs geplant und ausgebaut werden. Nur so können Unternehmen noch schneller die Einführung der Elektromobilität auch bei Transportern und Lkw umsetzen. Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Antriebsartenwende.
Der BBM stellt darüber hinaus fest, dass aktuelle Förderangebote der Regierung häufig an dem Bedarf der kleinen und mittleren Unternehmen vorbeigehen. Deswegen sei hier eine Überarbeitung bestehender Förderprogramme sinnvoll.
Es geht nicht nur um Technik – Menschen beschleunigen Mobilitätswende
Da für die Entwicklung eines nachhaltigen betrieblichen Mobilitätsmanagement vor allem umfassendes Know-how notwendig ist, fordert der Verband eine gezielte Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich Mobilitätsmanagement für Praktiker:innen.
Auch sollte die Politik nicht die Rolle von Mobilitätsbudgets für Unternehmen verkennen. Noch immer ist die Einführung und Handhabung dadurch erschwert, dass die steuerlich abweichenden Regelungen erhebliche Mehraufwände bei der Administration bedeuten.
„Wir fordern eine Vereinfachung der Regeln für Mobilitätsbudgets und gegebenenfalls auch eine steuerliche Förderung analog einer Dienstwagensteuer für reinelektrische Fahrzeuge.“
Axel Schäfer, Geschäftsführer des BBM
Der Mobilitätsverband nimmt den aktuellen BBM Mobility Survey und seine branchenübergreifende Expertise mit rund 650 Unternehmen aller Branchen zum Anlass, der Bundesregierung fünf maßgebliche Forderungen zu übergeben. „Die Politik muss handeln und gestalten, aber wir stehen selbstverständlich mit unserem Wissen für einen Dialog bereit.
Das Fünf-Punkte-Papier mit den Forderungen finden Sie unten, die Ergebnisse der Trendstudie zur Mitarbeitermobilität sind kostenlos abrufbar unter https://www.mobilitaetsverband.de/startseite.html.
Der Autor
Wolfgang A. Eck ist Chefredakteur von Mehr-Magazin und Wirtschaftsjournalist bei Management-Publishing in Weilburg/Rhein-Main.